Großes Interesse am Projekt GOSLOWKAL beim Entdeckertag der Region Hannover

Was steht denn da - eine Mühle? Nicht grade alltäglich in dem bunten Treiben der gelungenen und informativen Großveranstaltung war der Anblick einer modernen Anlage zur Vermahlung von Getreide. Wie sieht es aus mit unserer regionalen Versorgungssicherheit aus, wenn es keine Mühlen in den Regionen mehr gibt?

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Beim 35. Entdeckertag der Region war der ungewöhnliche Info-Stand des Projektes GOSLOWKAL, gleich von Beginn der Veranstaltung an, von interessierten Bürger*innen umlagert.

Was steht denn da - eine Mühle? Nicht grade alltäglich in dem bunten Treiben der gelungenen und informativen Großveranstaltung war der Anblick einer modernen Anlage zur Vermahlung von Getreide. Den Initiator*innen war dies bewusst und so setzten sie diesen Blickfang ein, um über ein wichtiges doch für die meisten  Verbraucher*innen unbekanntes Thema zu informieren. Wie sieht es aus mit unserer regionalen Versorgungssicherheit aus, wenn es keine Mühlen in den Regionen mehr gibt? Dass dies bereits bittere Realität ist, zeigt das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde die letzte Getreidemühle vor 2 Jahren geschlossen. Wie sollen regionale Versorgungsketten erhalten und ausgebaut werden, wenn überall einzelne Stufen in den Versorgungsstrukturen fehlen?

Sehr viele kleine regionale Betriebe, sei es in der Landwirtschaft oder im Bereich der Herstellung von Lebensmitteln wurden in den letzten Jahrzehnten aufgrund ungleicher Wettbewerbsbedingungen verdrängt. Dennoch erbringen grade sie eine Vielzahl an Leistungen, die nicht zuletzt unsere Ernährung auf kurzen Wegen sichern und zur Lebendigkeit ländlicher Räume oder Stadtviertel beitragen.

Bei vielen Gesprächen machten die Verbraucher*innen deutlich, dass sie die Aspekte von GOSLOWKAL  – regionale Versorgungssicherheit in Verbindung mit Klima- und Umweltschutz – sehr begrüßen. Dass sich als erste Bäckerei in Hannover die Handwerksbäckerei der Familie Buck, mit ihren Läden Bucks Backparadies sowie Bucks Pur, an dem Projekt beteiligt, freute viele Besucher*innen. Neben der Bio-Handwerksbäckerei Backwerk, die bereits seit über 20 Jahren ökologisch angebautes Getreide aus der Region verarbeitet, bietet nun in Hannover eine zweite Bäckerei Brot und Backwaren aus nachweislich nachhaltig und regional angebautem Getreide an.

Bereits seit einigen Monaten bezieht Bäckermeister Cord Buck – im Rahmen des Projektes – das ökologisch angebaute Getreide von Höfen aus der Region, wie dem von Maarten Maage in Barsinghausen oder dem Kampfelder Hof in Hiddestorf. Gemahlen werden der Weizen, Roggen und Dinkel in der Getreidemühle Sack in Langelsheim. Cord Buck und sein Backstubenteam verarbeiten im Rahmen von GOSLOWKAL unter anderem einen ganz besonderen „Klima-Weizen“. Die sogenannten heterogenen Weizen-Populationen verfügen mit ihrer genetischen Vielfalt über eine bessere Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Umweltbedingungen des fortschreitenden Klimawandels, wie etwa die Dürre des Sommers 2022.

Neben dem Interesse an gesundem Brot aus ökologisch nachhaltiger Landwirtschaft fragten viele Besucher*innen nach dem Getreide und Mehl aus dem Projekt sowie nach Rezepten, um Brötchen und Brot selber zu backen. Dazu in Kürze Infos auf der Website www.goslowkal.de